23 - Design ist keine Kunst [ID:9494]
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Hallo erstmal, 10 Punkte Plan.

Wie schon gesagt, Mark Hinze aus Karlsruhe komme ich, nachdem wir gestern ja schon so nette Dialekte gehört haben aus Österreich und Norddeutschland.

Da habe ich überlegt, ob ich das auch in meinem Dialekt mache, aber ich lasse es, ich bleibe beim Hochdeutschen.

Wie schon gesagt, UI, UX, Web und Frontend, also irgendwie alles und nichts richtig.

Ich bin seit 2005 selbstständig mit kleiner Unterbrechung und seit 2009 bin ich auch Controller, Facility Manager, Helpdesk, Chief of Staff, weil muss man halt auch sein.

Wir holen mal ein bisschen aus. Das Thema ist Design ist keine Kunst.

Das ist natürlich sehr provokativ, ist ein Reißer, damit auch alle hier reinkommen logischerweise. Dafür müssen wir aber natürlich uns auch erstmal über die Begrifflichkeiten klar werden.

Das heißt, wir fangen mal ein bisschen in der Vergangenheit an.

Die ersten Kunstwerke, die gefunden wurden, sind circa 30.000 Jahre alt.

Das ist die prähistorische Epoche. Die Motivation von denjenigen, die diese Kunst gemacht haben, ist nicht ganz klar.

Man kann sie ja auch nicht fragen. Es wird vermutet, dass es meistens religiöse Darstellungen waren, beziehungsweise dass man versucht hat, irgendwelche Götter zu huldigen.

Es war vielleicht auch einfach so, dass es sogenanntes zweckloses Malen war. Vielleicht war ihnen langweilig, vielleicht haben sie einfach auch nur ihre Träume verarbeitet und haben halt einfach das gemalt, was sie so tagsüber gesehen haben.

Künstlerischer Ausdruck ist ziemlich umstritten. Man weiß nicht, ob diejenigen, die das gemacht haben, schon wirklich so einen Aspekt der Kunst darin gesehen haben.

Interessanterweise gibt es noch Naturvölker, die bisher mit der Zivilisation kaum in Kontakt kamen und die haben gar kein Wort für Kunst.

Also geht man davon aus, dass sie das, was sie tun, auch nicht unter einem künstlerischen Aspekt machen.

Gehen wir in eine Epoche weiter, in das Altertum. Das ist also circa 3000 v. Chr. bis 500 n. Chr.

Dort war die Motivation auch primär Totenkult, Götterverehrung, aber auch Propaganda.

Das heißt, die Könige haben sich natürlich darstellen lassen und wollten natürlich möglichst pompös und möglichst groß in Erinnerung bleiben.

Was dazu kam zu dieser Zeit ist nicht nur das Malen und Bilden, also nicht nur die bildende Kunst, sondern eben auch die Schrift.

Das heißt, man hat jetzt versucht, das, was gesprochen wurde oder das, was gesehen wurde, auch in einer einheitlichen Schrift zu kommunizieren.

Auch immer noch war die Motivation Totenkult, Götterverehrung, aber eben auch, das ist interessant, habe ich mal gesehen, auch in Berlin im Ägyptischen Museum,

es gibt tatsächlich Eheverträge aus circa 2000 v. Chr., auch kaufmännische Verträge etc.

Es wurde natürlich auch begonnen zu schreiben in Form von Literatur.

Dann kam das Mittelalter. Im Mittelalter war die Motivation überraschenderweise Religion und natürlich auch Machtdarstellung.

Jetzt muss man sich das immer so vorstellen, diejenigen, die Kunst gemacht haben, haben die Kunst auch für einen kleinen Kreis gemacht.

Das heißt, ob jetzt Mönche oder sonstige Angestellte von kirchlichen Institutionen haben diese Kunst nicht sonderlich arg aufs Volk abgerichtet,

sondern wirklich eher auf ihresgleichen. Das heißt, wir nehmen jetzt mal das erste Mal das Wort Zielgruppe in den Mund.

Die Zielgruppe war jetzt nicht die übliche Bevölkerung.

In der Zeit entwickelte sich auch die Schrift weiter, bzw. auf unterschiedlichen Kontinenten, natürlich auch in unterschiedlicher Art und Weise.

Interessanterweise z.B. die chinesischen Schriftsetze sind bis heute eigentlich unverändert, während wir aus dem Griechischen dann letztlich irgendwann die lateinische Schrift hatten.

Interessant fand ich an diesem linken Bild. Die Leserichtung war tatsächlich von links nach rechts, in der nächsten Zeile von rechts nach links.

Wenn man jetzt mal darüber nachdenkt, was das eigentlich bedeutet, ist ja, dass ein Buchstabe spiegelverkehrt nicht einen anderen Buchstaben darstellen kann,

weil dann hätte man ja keine Unterscheidungen mehr. Das haben wir bis heute. Das heißt, ein O und ein A ist spiegelverkehrt natürlich immer noch ein O und ein A,

aber ein E ist spiegelverkehrt jetzt nicht irgendein anderer Buchstabe. Daher kommt das, weil man ursprünglich mal von links nach rechts und von rechts nach links gelesen hat.

Dann kam ein Herr, der hieß Gutenberg, der hat eine andere Motivation gehabt. Nicht nur das Erstellen von kirchlichen Texten und von sakralen Elementen,

aber eben auch, der hatte eine andere Motivation. Er wollte möglichst produktiv sein, er wollte das Ganze professionalisieren.

Also hat er die mit beweglichen Lettern und Handgliesinstrumenten eine Apparatur geschaffen, die wir heute ganz gut kennen, die auch zur Erfindung des Jahrtausends gewählt wurde.

Was er aber auch gemacht hat und was man irgendwie auch nicht immer so vor Augen hat, er hat ja nicht einfach nur die Buchpresse erfunden.

Er hat auch die dafür nötige schwarze Druckfarbe entwickelt aus einer Legierung und hat diese ganzen Einzelteile zusammengefügt zu etwas Neuem, und das war eben die Buchpresse.

Zur gleichen Zeit hatten wir eine auch neue Kunstepoche, natürlich mit dem Hauptvertreter Leonardo da Vinci.

Da Vinci hat jetzt im Gegensatz zu den meisten anderen Künstlern, die einfach immer nur Gottheiten, Kreuze, Engel, wie auch immer gezeichnet haben,

sich dafür interessiert, Sachen realistisch darzustellen, Innovationen, er war auch Erfinder, und diese Erfindungen auch zu dokumentieren und weiterzugeben.

In der Renaissance an sich gab es neue Techniken der Kunst.

Es wurde die Perspektive erforscht und besser dargestellt, es wurden Proportionen untersucht und eben auch Proportionen, wie man Proportionen darstellt.

Und klar, weiterhin Gott, sein Sohn und ein paar Engel und so, aber die Technik wurde ausgereifter.

Generell eben ein Paradigmenwechsel. Das Publikum wurde erweitert, das waren jetzt eben nicht mehr nur noch die Münche und Leute, die in der Kirche arbeiten,

sondern zu der Zeit, Kolonialisierung, Seefahrt, wurde das Volk auch generell reicher, es wurde auch gleicher gestellt, das heißt, die Klassentrennung verschwand langsam.

Das heißt, auch ein reicher Kaufmann als Beispiel gab dann mal ein Bild oder ein Gemälde in Auftrag, was vielleicht jetzt nicht unbedingt Jesus zeigen musste,

sondern vielleicht ihn, weil er ja ein reicher Kaufmann war.

Wir kommen langsam, aber sicher in die Moderne. Die Motivationen waren jetzt breiter gefächert.

Teil einer Videoserie :

Presenters

Marc Hinse Marc Hinse

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:40:36 Min

Aufnahmedatum

2018-09-13

Hochgeladen am

2018-09-13 16:15:14

Sprache

de-DE

Gutes User Interface Design ist keine Kunst. Im Gegensatz zur Kunst darf es keinen Interpretationsspielraum geben, sondern es gilt:

Wenn ein Design funktioniert, ist es gut. Wenn es nicht funktioniert, ist es schlecht.

Doch wann funktioniert „Design“? Was muss man vor allem als Nicht-Designer beachten, wenn ein Designvorschlag vorliegt? Wie blickt man durch die hübsche Verpackung und erkennt das Wesentliche?

Anhand von grundlegenden Prinzipien der User Interface Gestaltung erarbeiten wir mit Hilfe von Beispielen den ultimativen „Zehn-Punkte-Plan“, um zu erkennen, ob ein Design funktioniert. Oder eben nicht.

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